
Warum BIM?
Die BIM-Methode kann als Revolution in der Planung von Gebäuden gesehen werden. Der Unterschied zwischen klassischen 2D CAD Zeichnungen und BIM ist wahrscheinlich größer als der Schritt vom händischen Zeichnen zu CAD.
Ein BIM-Modell, in welches sämtliche geometrischen Objekte sowie weitere Informationen einfließen, speichert die Daten eines Projekts an einem Ort. Durch die zentrale Lage der Information (Single Source of Truth) wird die Gefahr, Daten zu verlieren oder doppelt zu bearbeiten, minimiert. In einem BIM-Modell sind alle Informationen miteinander verknüpft. Die Qualität der Planung kann besser kontrolliert und sichergestellt werden. Jede Änderung, welche an einem Ort im BIM-Modell vorgenommen wird, wird direkt in allen anderen Bereichen aktualisiert. Die Mühe eine Änderung händisch in Grundrissen, Schnitten, Tabellen, etc. nachzuarbeiten entfällt komplett. Diese automatische Aktualisierung in verschiedenen Modellbereichen gewährt eine enorme Zeiteinsparung.
Die dreidimensionale Darstellung von Gebäuden bringt einen entscheidenden Mehrwert für alle am Bau beteiligten. Bei konventionellen Bauvorhaben können beim Lesen von 2D Plänen oft Missverständnisse entstehen, mehrere Beteiligte können unterschiedliche Interpretationen und Vorstellungen der in 2D gezeichneten Objekte besitzen. Bei einer Visualisierung und Darstellung in 3D entsteht eine deutlich höhere Lesbarkeit.
Vor allem bei großen Projekten spielt das Qualitätsmanagement eine entscheidende Rolle. Kollisionen verschiedener Gewerke können durch interaktive Modelle frühzeitig erkannt werden. Es entsteht eine erhöhte Sicherheit in der Planung. Fehler in der Planung, welche traditionell oft erst während der Ausführung bemerkt werden und zu Bauzeitverlängerung und somit auch zu erhöhten Kosten führen, können vermieden werden.
In der Fertigungswirtschaft, aber auch in anderen Branchen ist durch die Digitalisierung ein kontinuierlicher Anstieg der Produktivität über die letzten Jahrzehnte zu beobachten. In der Baubranche ist genau das Gegenteil der Fall. Die folgende Grafik zeigt, dass im Baugewerbe die Produktivität seit den 90ern eher abgenommen hat. Es gibt Anzeichen dafür, dass neben anderen Optimierungen BIM dabei helfen kann, die Produktivität im Baugewerbe deutlich zu steigern.

Wo kommen wir her:
Bei Ka+ war unser erstes Ziel, 2020 BIM fähig zu werden. Im Grundsatz hieß dies, von einer klassischen Planung in 2D mit AutoCAD auf die Planung in 3D mit Revit umzusteigen. Dieses Ziel haben wir erreicht!
Wo wollen wir hin:
Wir haben uns als Ziel gesetzt, die gesamte Planung der LP 1-8 (9) über die BIM-Methode anbieten zu können. Die erarbeiteten BIM-Modelle können dann auch im FM (Facility Management) von den Gebäudeverwaltern für den Betrieb des Gebäudes genutzt werden.
Der programmunabhängige Austausch open BIM nach den Richtlinien der Building Smart International soll möglich werden. Dies bedeutet, dass wir in der Lage sind, Software unabhängig mit anderen Fachplanern, Objektplanern, Nutzern und Eigentümern zusammen zu arbeiten.
Aktueller Stand
Als Softwarelösung unserer Wahl arbeiten wir mit der AEC Collection von Autodesk. Dies bedeutet, dass Modelle (geometrisch und informativ) mit Revit erstellt werden und das Qualitätsmanagement über Navisworks erfolgt. Alle Mitarbeiter bei Ka+ sind in der Lage, mit Revit zu arbeiten.
Für den Austausch über eine gemeinsame Datenumgebung (CDE-Common Data Environment) arbeiten wir zurzeit mit Lösungen von Dalux und Thinkproject.
Es gibt bei Ka+ große Erfahrung im Umgang mit Sanierungen und Gebäuden mit Denkmalschutz. Bestandsgebäude können per Laserscan – dreidimensionales Aufmaß – erfasst werden. Dies ermöglicht auch bei Sanierungen von bestehenden Objekten die Anwendung der BIM-Methode.
Bei der BIM-Unterstützung für die Bauherrenseite können wir auf die Erfahrung unserer Partner der Kondius AG im Bereich des BIM-Managements zurückgreifen.
Fazit:
Ka+ ist in der Lage, mit der BIM-Methode zu planen. Die Implementierung und die Entwicklung vom digitalen Bauen sehen wir als einen dynamischen Prozess, in dem wir offen gegenüber neuen Methoden und Partnern sind. Wir freuen uns, an dem Austausch mit anderen Planern und Fachplanern sowie Bauherren teilzunehmen, die ebenfalls Interesse haben, die BIM-Methode im Bauwesen voranzubringen und so ein effizienteres und nachhaltigeres Bauen zu ermöglichen.
*Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen auf dieser Webseite sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.